PIZZICATO, 13. Oktober 202, von Rémy Franck

Bewertung des Klassik-Magazins pizzicato: 5 Noten CD «Joachim Raff: Choral Works a cappella»

Joachim Raffs a capella-Werke

[…] Wie sehr Raff das ganze chorische Klangspektrum in differenzierter Weise ausreizte, zeigen auch die geistlichen Werke, die vom Basler Chor sehr einfühlsam, aber ohne Weihrauchsstimmung gesungen werden. Sie treffen den schlichten Charakter der Werke, ohne deren hymnischen Aufschwung oder, wo notwendig, den vergeistigten, divinen Ausdruck zu vernachlässigen. Technisch singt der Chor auf sehr hohem Niveau, schlank, geschmeidig und mit bestmöglicher Ausgewogenheit.. Gesamte Rezension hier lesen.

 
 
Die CD wurde für die International Classical Music Awards ICMA 2023 nominiert.
Nominierung ICMA 2023
NDR kultur WELT DER MUSIK, 22. Mai 2022, von Magdalene Melchers

Zum 200. Geburtstag von Joachim Raff

NDR kultur  (Wieder-)Entdeckungen – zum 200. Geburtstag von Joachim Raff

Josef Joachim Raff kommt am 27. Mai 1822 in dem Schweizer Ort Lachen am Zürichsee zur Welt - Zeitgenosse von Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy und Clara und Robert Schumann. Im Lebenslauf widerspiegeln sich eindrucksvoll Facetten der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Entscheidend für die Wiederentdeckung von Joachim Raff ist das unermüdliche Engagement der 1972 gegründeten Joachim-Raff-Gesellschaft in Lachen. Seit 2018 weckt das dortige Joachim-Raff-Archiv weltweit Interesse.

Die Auswertung von mehr als 3000 Briefen gibt immer wieder neue Details preis und den Kompositionen von Joachim Raff schenken stetig mehr Musikerinnen und Musiker Aufmerksamkeit und Zeit und so kommt es im Jubiläumsjahr zu beachtlichen Konzerten und Einspielungen – mit dem Leipziger Streichquartett oder den Basler Madrigalisten.

Ein Jubiläumsjahr ist ein gelungener Anlass, einen Künstler in den Fokus zu rücken, dessen Biografie bemerkenswert ist und dessen Werke außerordentlich hörenswert sind. Radiosendung hier anhören.

SWR2 TREFFPUNK KLASSIK, 21. Februar 2022, von Magdalene Melchers

Zum 200. Geburtstag von Joachim Raff

SWR 2  Die Basler Madrigalisten mit Joachim Raffs A-cappella-Werk

Vor zweihundert Jahren kommt Joachim Raff in der Schweiz am oberen Zürichsee zur Welt – ein Komponist, der Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt zu beeindrucken weiß, doch wer kennt ihn heute noch? Die Basler Madrigalisten widmen sich anlässlich seines 200. Geburtstags der Gesamteinspielung all seiner a cappella-Werke für gemischten Chor. Dabei handelt sich um echte Entdeckungen, die trotz ihrer kunstvollen Vielstimmigkeit bisher kaum beachtet wurden. Magdalene Melchers mit einer Konzertreportage, die Lust macht auf mehr… Radiobeitrag hier anhören (6 Minuten).

LUZERNER ZEITUNG, 5. April 2022, von Urs Mattenberger

«Bachs Johannespassion neu gedacht»

Mehr als eine willkommene Version für Einsteiger

So deutlich haben wir den Aufruf zum Pazifismus in Bachs «Johannespassion» noch nie gehört, wie bei der «neu gedachten» Aufführung des Werks durch die Basler Madrigalisten. […] Die Schauspielerin Dorothée Reize löste diesen Anspruch grossartig ein […]. Die vorzüglichen Madrigalisten und das Colla Voce Consort betörten in intimer Kleinbesetzung ebenso, wie sie im Tutti durch majestätische Kraft überwältigten. Gesamten Beitrag hier lesen.

 

LUZERNER ZEITUNG, 31. März 2022, von Urs Mattenberger

«Bachs Johannespassion neu gedacht»

Passionen für uns Menschen

Die einschneidendste Massnahme ist – anstelle der Rezitative – ein neuer, von der Schauspielerin Dorothea Reize vorgetragener Erzähltext des Theologen Theo Schaad. «Er erzählt ausschliesslich in der Gegenwart», sagt Immoos: «Namen und Ortsangaben fehlen, die Geschichte ereignet sich überall und zu jeder Zeit.» Zudem wird das Werk auf 80 Minuten – ohne Pause – verkürzt. Quasi persönlich angesprochen werden die Zuhörer durch die solistische Besetzung des Vokalensembles und des Colla Voce Consort. Gesamten Beitrag hier lesen.

 

RIEHENER ZEITUNG, 19. November 2021, von Michèle Faller

Basler Madrigalisten lassen Musik von Joachim Raff aufleben

Originelles Werk fantastisch interpretiert

Ein Konzerterlebnis der Extraklasse, das auch bei der geradezu liebevollen Art, wie Immoos dirigierte, einmal mehr zeigte, dass es bei Musik um schöne Stimmen und gekonnte Interpretationen, aber auch um Gefühl geht. Gesamten Beitrag hier lesen.

 

OBWALDNER ZEITUNG, 29. September 2021, von Romano Cuonz

Zur «Missa Defensor Pacis» von Benno Ammann in Sachseln

Einsatz zu einem kirchenmusikalischen Abenteuer

Bei diesem durch hervorragende Vokalistinnen und Vokalisten vorgetragenen Werk wird jede einzelne Singstimme zu einem eigenen Musikinstrument. Gesamten Beitrag hier lesen.

 

SRF TAGESSCHAU Hauptausgabe vom 4. April 2021, von Tobias Bossard

Zur CD «Missa Defensor Pacis» von Benno Ammann

  Einer der renommiertesten Schweizer Chöre lässt vergessene Papstmesse auferstehen

Vor rund 70 Jahren schrieb der Basler Komponist Benno Ammann eine Messe im Auftrag des Papstes. Das Stück ging nach einer turbulenten Aufführung in Rom vergessen. Nun haben die Basler Madrigalisten das Werk neu entdeckt. Tagesschaubeitrag hier anschauen.

SRF REGIONALJOURNAL BASEL BASELLAND vom 3. April 2021, von Dieter Kohler

Zur CD «Missa Defensor Pacis» von Benno Ammann

  Basler Madrigalisten führen vergessene Messe wieder auf

Vor rund 70 Jahren schrieb der Basler Komponist Benno Ammann eine Messe in Auftrag des Papstes. Für den Vatikanchor war dieses Werk aber offenbar zu schwierig und die Uraufführung war derart schlecht, dass das Werk in den Schubladen verschwand. Nun haben die Basler Madrigalisten das Werk neu entdeckt und aufgenommen. Radiobeitrag hier nachhören.

PIZZICATO, 7. März 2021, von Norbert Tischer

Bewertung des Klassik-Magazins pizzicato: 5 Sterne CD «Missa Defensor Pacis» von Benno Ammann

Strenge Schönheit

Die Basler Madrigalisten sind ein erstklassiges und ausgewogenes a-capella-Ensemble. Das gesangliche Resultat ist vortrefflich, die Intonation immer lupenrein, die Artikulation exzellent. … Raphael Immoos dirigiert beeindruckend stilvoll und mit großer innerer Ruhe … Dementsprechend strahlt die Musik über weite Strecken eine tiefe Gelassenheit aus und garantiert durch ihre Struktur und Schönheit eine Art von zerebraler Reinigung. Gesamte Rezension hier lesen.

 
MUSIK & LITURGIE, 2//21, von Martin Hobi

Zur CD «Missa Defensor Pacis» von Benno Ammann

Klingende Überraschung

Der aus Gersau SZ stammende Ammann schuf ein in einem neuzeitlichen Gewand klingendes Werk mit weit ausschwingenden vokalen Phrasen, die von den Madrigalisten wunderbar ausmusiziert werden. Die Aufnahme hält, was man sich erhofft und was man von der gewohnt ausserordentlich hohen Madrigalisten-Qualität kennt. Sie bietet Chorkultur und künstlerische Leistung vom Feinsten mit einem für die Kirchenmusik in der Schweiz zentralen Opus. Gesamten Beitrag hier lesen.

WTJU 91.1FM, 8 February 2021, by Ralph Graves

CD «Missa Defensor Pacis» of Benno Ammann

Benno Ammann – Missa Defensor Pacis blends new and old

Swiss composer and conductor Benno Amman embraced the full range of 20th Century composition — from neo-classical to experimental. That eclecticism is, I think, what makes the Missa Defensor Pacis so successful. It’s a work that could only be written in the 20th Century, and yet it seamlessly incorporates traditions of the past. … It’s a work of singular beauty, an almost timeless expression of religious devotion.

The Basler Madrigalisten have a good vocal blend. When necessary, the voices blend seamlessly. And when the polyphony thickens, they can cleanly articulate each line, ensuring clarity. There’s not a lot of room ambiance in this recording, which is a good thing. Ammann’s music is beautiful, but it’s not simple. …

Just as Palestrina did with the Missa Papae Marcelli (according to legend), Ammann demonstrated that historical tradition and modernity can combine to create something beautiful. Read full article.

 

MARCH ANZEIGER, 17. Februar 2020, von Severin Kolb

Zur Schweizer Erstaufführung von Ammanns «Missa Defensor Pacis»

Chorklang der Spitzenklasse

Den Madrigalisten gelang es auf wundervolle Weise, die dissonanten Reibungen des bis in zwölf Stimmen aufgeteilten Chors und die überraschenden harmonischen Wendungen mit einer beein­druckenden Sanftheit zu nehmen. Passagen wie das intime Gebet zu Niklaus von der Flüe, anlässlich dessen Heiligsprechung Ammann die Messe schrieb, oder die sich gefühlt endlos wiederholende Zeile «Dona nobis pacem» strahlten eine tiefe meditative Ruhe aus.

LUZERNER ZEITUNG, 10. Februar 2020, von Jürg Röthlisberger

Zur Schweizer Erstaufführung von Ammanns «Missa Defensor Pacis»

Schweizer Vokalmusik für Profis … die Intonation blieb bis zum Schluss tadellos.

 

LUZERNER ZEITUNG, ST. GALLER TAGBLATT, LIMMATALER ZEITUNG, AARGAUER ZEITUNG, SOLTHURNER ZEITUNG, GRENCHNER TAGBLATT, 14. Oktober 2019, von Elisabeth Feller

«Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» am Opernhaus Zürich: Mit den Ohren sehen, mit den Augen hören

Helmut Lachenmann hat von einem Wahrnehmungsabenteuer gesprochen – und ein solches ist «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» in Zürich zweifellos. Man kann die Leistung der überall im Opernhaus positionierten Philharmonia Zürich, der Basler Madrigalisten sowie der Sopranistinnen Alina Adamski und Yuko Kakuta nicht hoch genug veranschlagen. Ein Glücksfall ist der Dirigent Matthias Hermann, dessen Verbundenheit mit Lachenmanns Werk auf eine Weise spürbar wird, wie man sie selten erlebt.

AZIONE, November 2019, von Marinella Polli

Non è una fiaba di Natale
Balletto All'Opernhaus di Zurigo in prima svizzera «La piccola fiammiferaia» di Christian Spuck sull'omonima «musica con immagini» di Helmut Lachenmann

Grande prestazione ache quella della Philarmonia Zürich diretta da Mathhias Hermann, dei Basler Madrigalisten e dei soprano Alina Adamski e Yuko Kakuta, alcuni in scena altri nel pubblico. Tutti sono in grado di esprimere la tensione e la raffinata ricerca timbrica della partitura.

DANCING TIMES, Januar 2020, von Jeannette Andersen

The Little Match Girl
Zürich Ballet, Zürich Opera House

The choir, the Basler Madrigalisten, and members of the Philharmonia Zürich, were placed in the boxes of the dress circle, an bathed in soft light during the entire performance - it was difficult not to watch them when they were making such unusual sounds.

BACHTRACK, 14. Oktober 2019, von Sarah Batschelet

Down with bourgeoise indifference: a new ballet in Zurich

Without exception, too, the vocalists were excellent. Seated on stage, soloists Alina Adamski and Yuko Kakuta mastered the demands of changing tempi, unusual intervals and fragmented text. They, in turn, were supported by the fine vocal configuration of the Basler Madrigalisten, and under Matthias Hermann, the Philharmonia Zürich underpinned the whole, never faltering in the face of the challenge.

DAS OPERNMAGAGZIN, 15. Oktober 2019

Ballett Zürich: «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» – Suche nach Wärme

Wohl kaum zu ahnen, was für eine spannende und herausfordernde Probenarbeit hier geleistet wurde. Besonders erwähnen muss man die beiden Sopranistinnen ALINA ADAMSKI und YUKO KAKUTA, welche ihre schwierigen Partien virtuos meisterten.Die Flexibilität der BASLER MADRIGALISTEN unter der Leitung von RAPHAEL IMMOOS war ebenfalls sehr gefordert und boten eine sehr eindrückliche Leistung.

MUSIK & THEATER, Januar 2020, von Reinmar Wagner

Die Furcht vor dem Illustrieren
Zürich: Christian Spuck choreografiert Lachenmanns: «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern»

Matthias Hermann am Dirigentenpult hat Erfahrungen mit dem Werk Lachenmanns und schafft es, die im ganzen Raum verteilten Musiker und die Chorsänger der Basler Madrigalisten nicht nur zusammenzuhalten, sondern die sphärischen Klangwelten, die Lachenmann für dieses Stück vorschwebten, mit staunenswertem Resultat zu verwirklichen.

SCHWÄBISCHE ZEITUNG, 15. Oktober 2019, von Katharina von Glasenapp

Ballett: «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» in Zürich

Auch wenn Lachenmanns Stil inzwischen prägend und nicht mehr provozierend ist, bleibt das „Mädchen“ bei der Schweizer Erstaufführung eine Hörschulung für offene Ohren: Da gibt es das feine Knistern, wenn Styroporteilchen aneinander gerieben werden. Da gibt es den Atemhauch, das Schnattern. Kälte wird hörbar gemacht. Die „Musik mit Bildern“ wird zum Klangtheater in einem umlaufenden Raumklang, die erfahrenen Basler Madrigalisten (Einstudierung Raphael Immoos) singen von den Proszeniumslogen und den Rängen aus.

TANZ, November 2019, von Harmut Regitz

Choreografische Uraufführung beim Ballett Zürich: Christian Spuck adaptiert «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» von Helmut Lachenmann

Bis hoch in die obersten Ränge hat Matthias Hermann die Philharmonia Zürich über das ganze Haus verteilt. Die Basler Madrigalisten agieren aus den Logen. Bewundernswert, wie der Dirigent dennoch alle Sinneseindrücke auf die Bühne fokussiert.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 15. Oktober 2019, von Dorion Weickmann

Faszinierendes Tanzoratorium: Helmut Lachenmanns «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» wird in Zürich zur politisch Parabel

Die Tänzer, die Musiker, der Dirigent Matthias Hermann, die Sängerinnen Alina Adamski und Yuko Kakuta sowie die Basler Madrigalisten haben das Beste erreicht: ein Tanzoratorium, das seinesgleichen derzeit nicht hat.

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, 14. Oktober 2019, von Eleonore Büning

Musikalische Kargheit, in bestechende Bilder gefasst – «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» am Zürcher Opernhaus

Phantastisch agieren die Basler Madrigalisten, aber auch die Solistinnen Alina Adamski und Yuko Kakuta. deren Sopranpartien miteinander und mit dem Blech zu irisierenden Klängen verschmelzen.

TAGES ANZEIGER, DER BUND, BERNER ZEITUNG, ZÜRICHSEE ZEITUNG, 14. Oktober 2019, von Nina Scheu

Mit den Ohren sehen
«Das Mädchen mit den Schwefelhölzern». Eine beglückende Sinneserfahrung am Opernhaus.

Noch nie hat jemand das 1997 in Hamburg uraufgeführte Stück in Tanz umgesetzt. Dabei ist das, was man zu hören bekommt, überaus bildhaft: Beissende Winde, knirschender Schnee und knarzende Kälte dringen aus den Instrumenten der Philharmonia Zürich und aus den Kehlen der Basler Madrigalisten, die sich des komplizierten Werks auf der musikalischen Ebene angenommen haben.

SCHWEIZER MUSIKZEITUNG, 16. Juni 2017, von Niklaus Rüegg

Die Schweizer Chorliteratur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist reichhaltig und noch immer wenig beachtet. Die Basler Madrigalisten bringen dieses Erbe wieder aufs Podium.

Die Basler Gesangsinstitution «Madrigalisten» [...] feiert im nächsten Jahr ihr vierzigjähriges Bestehen. Geplant ist unter anderem eine Jubiläums‐CD mit dem oben besprochenen, zauberhaften Schweizer Liederschatz, dessen Wiederentdeckung dem Kammerensemble und ihrem Dirigenten hoch angerechnet werden darf. Die Gesangskultur der Basler Madrigalisten zeichnet sich aus durch gute Textverständlichkeit, grosse dynamische Bandbreite und überzeugende Intonationssicherheit. Damit wurde das Ensemble an diesem Abend den anspruchsvollen Werken vollends gerecht.

LUZERNER ZEITUNG, 20. Februar 2017, von Fritz Schaub.

Thüring Bräms faszinierende Klanglandschaften

«Musik drückt sich in der Zeit aus, ich möchte sie Raum werden lassen.» So lautet ein Leitsatz Thüring Bräms (72) [...]. Vollkommen zum Raum wurde die Musik, als sich der Chor im letzten Lied «Si fa notte» («Die Nacht kommt») teilte und eine Hälfte sich auf der Orgelempore aufstellte. Ganz zu eigen machten sich diese Musik auch die hervorragenden Basler Madrigalisten, die sowohl in intonatorischer wie klanglicher und rhythmischer Hinsicht überzeugten.[...]

«Ich bin stolz, Schweizer zu sein, weil auf dem kleinen Raum eine solche kulturelle und sprachliche Vielfalt möglich ist», meinte der frühere Direktor des Konservatoriums und Gründungsrektor der Musikhochschule Luzern. Dass es ihm die kulturelle Minderheit angetan hat, zeigte auch die Uraufführung des im Auftrag der Basler Madrigalisten entstandenen Gesangszyklus «Our da sumbrivas lungas» («... die ihre langen Schatten auf uns wirft») für sechs Solostimmen mit fünf romanischen Gedichten von Rut Plouda. Wieder griff Bräm auf romanische Texte und auf die Region zurück, die ihm seit den Kindertagen ans Herz gewachsen ist: Graubünden. Thüring Bräm bleibt sich in diesem Gesangszyklus treu und schuf auch hier Klangbilder, die der Textvorlage in hohem Masse gerecht werden.

 

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, 19. August 2016, von Jörg Huber.

Appenzeller Bachtage – Bach im Land der Bäche

Sinn und Sinnlichkeit kommen bei den Basler Madrigalisten aufs Schönste zusammen.

Horizonterweiterungen

Zum Ereignis aber wird…«Come, Holy Ghost» des 2012 verstorbenen Briten Jonathan Harvey. Welchen Zauber entfalten diese acht komponierten Minuten aus dem Jahr 1984 mit ihren raffinierten Klangschattierungen und Echoeffekten – und wie beeindruckend lassen die Madrigalisten ihre Kehlen leuchten: «This may be our endless song», heisst es in einer Liedzeile sinnig.

ST. GALLER TAGBLATT, 19. August 2016, von Martin Preisser.

Notker hätte einfach nur gestaunt

Das Eröffnungskonzert der Appenzeller Bachtage spannte den Bogen von Musik des St. Galler Mönchs Notker Balbulus bis zur Moderne. In der Kathedrale wurde das Thema Choral vor und nach Bach meisterhaft präsentiert.

Kompromisslose Qualität

Die Basler Madrigalisten unter ihrem Dirigenten Raphael Immoos eroberten sich hervorragend disponiert und spürbar ergriffen den Dom. Ihnen gelang es, die so unterschiedlichen Stile und Anforderungen von mehr als einem Jahrtausend Musikgeschichte, teils hochkomplexe und enigmatische Musik, konzentriert und mitreissend zu präsentieren.

BADISCHE ZEITUNG, 16. August 2016, von Roswitha Frey.

Eine geistvolle Zeitreise

Wunderbar transparent in der Durchzeichnung der Stimmen, lupenrein in der Intonation und sehr plastisch durchhörbar in der Wortausdeutung brachten die Madrigalisten den Zuhörern diese kunstvolle frühe Vokalpolyphonie nahe.

Eindringlich und farbenreich im Vokalklang, in Melos und Wortdeklamation und ebenso farbig-expressiv im Orgelspiel klang diese Pfingst-Komposition des Klangfarbenmalers Eben.

Ihre herausragende Vokalkunst entfalteten die Madrigalisten auch in der Motette "Der Geist hilft unser Schwachheit auf" für zwei Chöre von Johann Sebastian Bach. Bewegt und dynamisch, dabei stets kristallklar ausgehorcht, sangen sie diese Bach-Motette. Beeindruckend und erhebend im Klang war auch die Interpretation von Bachs "Komm Schöpfer, Heiliger Geist" aus den Leipziger Chorälen.

Doch nicht nur in den Bachschen Choral-Werken imponierte der so erfüllte wie klar durchleuchtete Gesang der Madrigalisten und das zupackend virtuose, gestalterisch meisterhafte Orgelspiel von Johannes Lang.

Ein Höhepunkt des Konzerts waren drei Chöre von Reger, "Trost", "Zur Nacht" und "Abendlied"...Die Madrigalisten und Johannes Lang führten diese Chorschöpfungen erstmals in einer Fassung für Chor und Orgel auf. Regers komplexe Klangsprache und Harmonik kamen in dieser Fassung aufs Eindrücklichste zur Wirkung: Abgedunkelt in den Klangfarben, dynamisch höchst differenziert gesungen und gespielt, geheimnisvoll durchdrungen und schwebend in den Klangwirkungen, auch spätromantisch verklärt und lyrisch im "Abendlied" - ein Reger-Gesang von großer Empfindungstiefe.

...Regers Nachtlied "Die Nacht ist kommen", hauchzart, leise und subtil gesungen in feinsten dynamischen Schattierungen, voller entrückter Poesie.