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Einführung

2024 wird erstmals in der Schweiz ein Preis für Chorleitung vergeben, der jungen talentierten Chorleiter:innen mit Berufsdiplom und Wohnsitz in der Schweiz die Möglichkeit bietet, mit den Basler Madrigalisten zu arbeiten und sich vor professionellen Ensembles und Chören im In- und Ausland zu profilieren.

Dem Wettbewerbskonzert geht eine dreitägige Dirigier-Masterclass unter Mitwirkung von 24 professionellen Sänger:innen der Basler Madrigalisten voraus. Wettbewerb und Folgekonzert werden durch ein intensives Coaching begleitet und ermöglichen den Kandidat:innen, erste praktische Erfahrungen im Umgang mit einem professionellen Vokalensemble und im Bereich der Projekt- und Konzertorganisation zu sammeln.

Das Repertoire des Abschlusskonzerts umfasst u. a. Werke von Schweizer Komponisten. Im Rahmen des Abschlusskonzertes wird der/die Preisträger:in von einer unabhängigen Jury ermittelt. Er/Sie erhält die Gelegenheit, im Folgejahr mit den Basler Madrigalisten ein Konzertprogramm einzustudieren und aufzuführen.

Kooperationspartner sind der Internationale Lyceum Club Schweiz und die Musik-Akademie Basel sowie die Schweizerische Chorvereinigung SCV und der Schweizerische Berufsdirigentinnen- und Berufsdirigenten-Verband SBDV. Medienpartner ist u.a. Radio SRF 2 Kultur.

Die Proben und das Abschlusskonzert, das im Rahmen des 42. Musikwettbewerbs für Chorleiter:innen des Internationalen Lyceum Club der Schweiz stattfindet, sind öffentlich.

 

Termine und Ort

15. bis 17. Februar 2024 Masterclass
17. Februar 2024 Chorleitungswettbewerb
Musik-Akademie Basel

 

Mitwirkende

Raphael Immoos Dirigierpädagoge
Johanna Gutzwiller Musik-Physiotherapeutin
Kandidatinnen und Kandidaten des Chorleitungswettbewerbs (Anzahl 5)
Basler Madrigalisten (in Kammerchorgrösse)

 

Nachwuchsförderung für Chorleiterinnen und Chorleiter mit den Basler Madrigalisten

An den Schweizer Musikhochschulen werden Studierende im Fach Chorleitung ausgebildet. Doch wie geht es nach dem Studium weiter? Im Gegensatz zu anderen Ländern, insbesondere Deutschland, gibt es in der Schweiz weder ein ausgebautes Angebot für die Arbeit mit professionellen Vokalensembles noch eine professionelle Begleitung in den Berufseinstieg und auf dem Arbeitsmarkt. Schweizer Chorleiter:innen fehlt es dement-sprechend an weiterführender Ausbildung und Praxiserfahrung. Internationale Karrieren bleiben die Ausnahme.

Vor diesem Hintergrund haben die Basler Madrigalisten ein Nachwuchskonzept für talentierte und motivierte junge Chorleiter:innen entwickelt, das ihnen die Möglichkeit gibt, mit einem renommierten Kammerchor bestehend aus professionellen Sängerinnen und Sängern zu arbeiten.

Das zweistufige Konzept umfasst einen Meisterkurs mit Wettbewerb und ein Preisträger-konzert und wird innerhalb von zwei Jahren absolviert. Diese in der Schweiz einmalige Nachwuchsförderung richtet sich an junge Chorleiter:innen und Dirigent:innen mit abgeschlossenem Hochschulstudium in Chorleitung, die ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. Die Altersgrenze liegt bei 35 Jahren.

 

Details

In einem Auswahlverfahren werden fünf Kandiat:innen aus den Bewerbungen ausgewählt. Im Rahmen einer dreitägigen Masterclass erarbeiten sie mit den Basler Madrigalisten ihr 20-minütiges Programm für das im Anschluss an die Masterclass stattfindende Wettbewerbs-konzert. Dazu stehen ihnen 24 Sänger:innen (in der Grösse eines Rundfunkchores) zur Verfügung. Erarbeitet werden ein Repertoire-Stück und ein dem Ensemble noch unbekanntes Werk. Begleitet werden die Proben durch ein intensives Coaching durch Raphael Immoos (Dirigierpädagoge und künstlerischer Leiter der Basler Madrigalisten) und Johanna Gutzwiller (Physiotherapeutin und Spezialistin für Musikphysiologie im künstlerischen Alltag). Am dritten Tag kommt eine unabhängige, international besetzte Jury hinzu, die die letzte Probe und das Wettbewerbskonzert bewertet. Der/die Gewinner:in wird ausgezeichnet und erhält als Preis die einzigartige Gelegenheit, im Folgejahr gemeinsam mit den Basler Madrigalisten, ein Konzertprogramm auszuarbeiten und zur Aufführung zu bringen.
Proben und Konzert sind öffentlich, Studierende haben kostenlosen Zugang.

 

Teilnahmebedingungen

• Abgeschlossenes Masterstudium in Chorleitung
• Altersbeschränkung: Bewerber:innen unter 35 Jahren haben Vorrang
• Schweizer Wohnsitz
Bewerbungsunterlagen
• Curriculum vitae und Repertoireliste der bereits dirigierten Werke
• Videoausschnitte (Länge noch definieren) einer Probe und eines Konzerts
Anmeldeschluss (noch definieren)

 

Tagesplan

Donnerstag, 15. Februar 2024, Neuer Saal
10:00 – 11:00  Körperarbeit (Johanna Gutzwiller), nicht öffentlich
11:15 – 13:00  Probevorbereitung (Raphael Immoos), nicht öffentlich
14:00 – 17:00  Probe mit den Basler Madrigalisten, öffentlich
18:30 – 21:30  Probe mit den Basler Madrigalisten, öffentlich

Freitag, 16. Februar 2024, Neuer Saal
10:00 – 11:00  Körperarbeit (Johanna Gutzwiller), nicht öffentlich
11:15 – 13:00  Nach- und Vorbesprechung (Raphael Immoos), nicht öffentlich
14:00 – 17:00  Probe mit den Basler Madrigalisten, öffentlich
18:30 – 21:30  Probe mit den Basler Madrigalisten, öffentlich

Samstag, 17. Februar 2024, Neuer Saal
10:00 – 11:00  Körperarbeit (Johanna Gutzwiller), nicht öffentlich
11:15 – 12:30  Nach- und Vorbesprechung (Raphael Immoos), nicht öffentlich

Grosser Saal
14:00 – 16:00  Generalprobe, öffentlich
19:30  Wettbewerbskonzert und Preisverleihung, öffentlich (evtl. mit Apéro zw. Konzert u. Preisverleihung)

Werke
Ausgewählte Werke von Schweizer Komponist:innen. Vorgesehen sind u. a.:
Heinz Holliger (*1939) hölle himmel (Hauptwerk)
Das Programm wird ergänzt durch Musik von Luigi Cherubini (1760–1842), Heinrich Schütz (1585–1672), Jacobus Gallus (1550–1591), Max Reger (1873–1916) u. a.

Teilnahmegebühr
Aktive: 800.–
Hörer: 20.–Tagespauschale (Partner und Verbände, kostenlos)
Generalprobe: 20.–
Konzert: mindestens 30.–, (Partner und Verbände, kostenlos)

Patronat
Simonetta Sommaruga, Alt-Bundesrätin
Heinz Holliger, Komponist, Dirigent, Oboist
Thomas Thüring, Leiter der Hochschule für Musik Basel

Partner
Internationaler Lyceum Club der Schweiz
Musik-Akademie Basel
Schweizerische Chorvereinigung
anfragen: Chorverband beider Basel
SBDV
EJCF
Settelen AG

Medienpartner
SRF2 Kultur


Raphael Immoos, künstlerischer Leiter der Basler Madrigalisten

Raphael Immoos verfügt über langjährige Erfahrung als Professor für Chorleitung und als Dirigent verschiedener Vokalensembles an der Hochschule für Musik in Basel. Von 2000 bis 2013 leitete er das Akademische Orchester Basel und von 2004 bis 2013 das Vokalensemble Cappella Nova. Seit 2013 ist Raphael Immoos künstlerischer Leiter der Basler Madrigalisten. Er ist zudem künstlerischer Leiter der Sommerakademie Thun. Rundfunk- und CD-Aufnahmen, Gastauftritte bei Chören und Orchestern sowie Jurytätigkeiten und Meisterkurse im In- und Ausland dokumentieren seine vielseitige Tätigkeit.

Ein besonderes Anliegen ist ihm die Recherche selten aufgeführter Werke des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die Pflege und Förderung neuer Musik unserer Zeit mit zahlreichen Ur- und Schweizer Erstaufführungen.

 

Johanna Gutzwiller, Dozentin für Musikphysiologie

Johanna Gutzwiller unterrichtet und behandelt seit 1984 Musiker:innen in ihrer eigenen Praxis für Physiotherapie in Basel. 1987 wurde sie an das Konservatorium Luzern berufen – heute Hochschule Luzern Musik HSLU – und baute den Fachbereich Körperarbeit auf. Von 2007–2022 unterrichtete sie an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK in der Masterausbildung Musikphysiologie. Als gefragte Gastdozentin arbeitet sie an diversen Musik- und Musikhochschulen im In- und Ausland.

Ihr Unterricht umfasst vokale und instrumentale Fächer sowie den Bereich Chor- und Orchesterdirigieren. Zudem befasst sich Johanna Gutzwiller intensiv mit den Themen Auftrittstraining und Übeökonomie.

 

Basler Madrigalisten

Die Basler Madrigalisten sind das traditionsreichste professionelle Vokalensemble der Schweiz und widmen sich vor allem den anspruchsvollen Repertoires von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik.
Das 1978 von Fritz Näf an der Schola Cantorum Basiliensis gegründete Ensemble steht seit 2013 unter der Leitung von Raphael Immoos und konzertierte in Europa, den USA, Australien und Asien.
Szenische Aufführungen, Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen gehören ebenso zu seinem umfangreichen Schaffen wie Auftritte bei renommierten Festivals wie den Berliner Fest- spielen, dem Lucerne Festival oder Kooperationen u. a. mit dem Opernhaus Zürich.
Spezialisiert auf die Interpretation Neuer Musik vergibt das Ensemble aus Berufssänger:innen regelmässig Kompositionsaufträge, die es in Ur- und Erstaufführungen erlebbar macht. Für sein vielseitiges Repertoire wurde es u. a. mit dem «Förderpreis für Musik» der Fördergemeinschaft der europäischen Wirtschaft und mehrfach mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung für die Interpretation zeitgenössischer Musik ausgezeichnet.